Die ersten 10 Prozent - Digitalisierungspioniere berichten
Was verbirgt sich hinter der Digitalisierung? Wie wirkt sie sich auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus? Wie gelingt die digitale Transformation?
Insbesondere für KMU stellt sich die Frage, auf welchem Weg die Digitale Transformation beschritten werden soll.
Die im Rahmen des Projekts BodenseeMittelstand 4.0 erstellten Videointerviews „Die ersten 10 Prozent“ sind Fallbeispiele, in denen KMU aufzeigen, wie die Digitalisierung gelingen kann. Unternehmer*innend der Vierländerregion Bodensee berichten über ihre ersten Schritte auf dem Weg zum digitalen Unternehmen. Sie zeigen konkrete Maßnahmen auf, schildern ihre Erfahrungen und Learnings, thematisieren ihre Herausforderungen und geben praktische Tipps für die ersten Schritte.
Mit der Tradition gewachsen – Rhomberg Bau GmbH (A)
Die Rhomberg Bau GmbH ist Teil einer Unternehmensgruppe, die sich auf Bau, Ressourcen und Bahntechnik im internationalen Rahmen spezialisiert hat. Mit Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz realisiert Rhomberg Bauprojekte in der Region. Matthias Moosbrugger gibt als Mitglied der Geschäftsführung (Rhomberg Bau GmbH Bregenz) Einblicke in die Unternehmensorganisation. Auf die Frage, wie sich die Digitalisierung auf das Unternehmen auswirkt, antwortet Moosbrugger mit einem Stichwort: „Innovation. – Aus Erfahrungen, gute wie schlechte, sukzessiv lernen!“. In der Digitalisierung sieht das Unternehmen viel Potenzial: Mit Wohnungskonfiguratoren, digitalen Planungsmöglichkeiten und weiteren digitalen Techniken bleibt Rhomberg langfristig zukunftsfähig.
Innovation aus Tradition – HEFEL Wohnbau AG, Lauterach (A)
„Innovativ aus Tradition“, dafür steht das Wohnbauunternehmen Hefel Wohnbau AG mit Sitz in Lauterach, das sich seit Jahrzehnten mit der sinnvollen Vernetzung von Technologie und Generalunternehmerkompetenz auseinandersetzt. Mit dem Terminal V hat Hefel Wohnbau für seine Kund*innen die technologische Möglichkeit geschaffen, alle geplanten Projekte bereits vor Baubeginn dreidimensional und im Maßstab 1:1 zu erleben. Im Interview wird aufgezeigt, wie Virtual Reality (VR) und Robotik sinnvoll eingesetzt werden und welcher Mehrwert für das Unternehmen, seine Mitarbeiter*innen und Kund*innen entstanden ist.
Organisationshilfe digitale Systeme – Plankenhorn GmbH & Bachthaler IT, Erkenbrechtsweiler (D)
Die Plankenhorn GmbH ist seit über 40 Jahren Spezialist für die Fertigung und maschinelle Bearbeitung von Einzelteilen und Schweißbaugruppen. Gemeinsam mit Bachthaler IT hat das Unternehmen den Schritt in die digitale Zukunft gewagt und setzt nun die Software-Komplettlösung bIT 4.0 ein, die speziell für kleine und mittlere Lohn- und Einzelteilfertiger entwickelt wurde. Durch den Einsatz der Technologie können Arbeitsschritte effizienter gestaltet und Abläufe optimiert werden.
Kommunikationstechnologie erleichtert Unternehmensalltag – ELPRO-Buchs AG, Buchs (CH)
Der Systemanbieter, ELPRO-Buchs AG, zeigt im Interview auf, wie mit Hilfe von moderner Kommunikationstechnologie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen gelingen kann. ELPRO baut seit über 35 Jahren elektronische Datenlogger und die entsprechende Software, um lückenlose Temperaturaufzeichnung zu gewährleisten. Das „Digitale“ liegt also bereits in den Genen des Unternehmens. Dennoch ist die Digitalisierung für ELPRO ein sehr aktuelles Thema: Auf der Produktseite entstehen mit dem Internet of Things (IoT) ganz neue Möglichkeiten, die die Prozesse der Kund*innen vereinfachen können. Temperaturdaten werden zum Beispiel in Echtzeit von jedem Transport und Lagerhaus auf der Welt zentral in der Cloud verarbeitet und der Kund*in gemeldet.
Digitalisierungspotenziale identifizieren – WEFA Inotec GmbH, Singen (D)
Das Unternehmen ist auf die Fertigung von hochleistungsfähigen Strangpresswerkzeugen für anspruchsvolle Aluminiumprofile spezialisiert. Mit der Entwicklung und anschließenden Patentierung der CVD-Gasbeschichtungstechnologie (Chemical Vapor Deposition) auf Oberflächen von Strangpresswerkzeugen gelang dem Unternehmen im Bereich beschichteter Werkzeuge der Aufstieg zum Weltmarktführer. Um Digitalisierungspotenziale im Unternehmen zu identifizieren, beteiligte sich die WEFA in Kooperation mit dem Netzwerk RKW an dem bundesweiten, vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt Digiscouts®.
Digitale Zwillinge – Eberle Automatische Systeme GmbH & Co KG, Dornbirn (A)
Die Eberle Automatische Systeme GmbH & Co KG mit Sitz im österreichischen Dornbirn ist seit 1997 im Bereich des Sondermaschinenbaus tätig. Die rund 35 Beschäftigten arbeiten an Lösungen in den Bereichen Automatisierungstechnik, Robotik, Bildverarbeitung und IT. Die Themen Industrie 4.0, Internet of Things und Digitalisierung beschäftigen das Unternehmen schon seit langer Zeit. Im Interview erklärt Michael Eberle, verantwortlich für den Bereich Modellierung und Simulation, wie Eberle automatische Systeme aus einem internen Bedarf heraus in verschiedenen Phasen von Automatisierungsprojekten digitalisiert hat. Die daraus entstandenen Lösungen wurden als Produkte auf den Markt gebracht.
Unternehmenskultur 4.0 – Bechtle GmbH Bodensee, Friedrichshafen (D)
Die Bechtle GmbH Bodensee mit Standorten in Friedrichshafen, Radolfzell und Villingen-Schwenningen ist Teil der weltweit agierenden Bechtle AG. In einem IT-Systemhaus scheint das Thema Digitalisierung auf den ersten Blick selbstverständlich zu sein. Doch wie verändern sich durch digitale Innovationen die Prozesse und Anforderungen? Und welche Bedeutung hat das für die Themen Führung, Hierarchie und Unternehmensstruktur? Martin Seeger, Geschäftsführer der Bechtle GmbH Bodensee, gibt im Videointerview Einblick wie das Unternehmen mit dem Wandel der Arbeitswelt umgeht und welche Erfahrungen auf dem Weg zur agilen Unternehmenskultur gemacht wurden.
Mass Customization – BVD Druck + Verlag AG, Schaan (LI)
Die BVD Druck + Verlag AG mit Sitz in Schaan ist ein Medienunternehmen mit den Standbeinen Offsetdruck, Digitaldruck und Werbetechnik. Durch die fortschreitende Digitalisierung entwickelte sich in den vergangenen Jahren in der Medienbranche ein enormer Wettbewerbsdruck. Als Reaktion auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen hat das 1923 gegründete Unternehmen die Marke „balleristo“ entwickelt und setzt dabei auf den Zukunftstrend Mass Customization. Im Videointerview zeigt Peter Göppel, Geschäftsführer der BVD Druck + Verlag, auf, wie sich die Digitalisierung in seinem Unternehmen auswirkt, welche Erfahrungen sich daraus ergeben und was er KMU auf dem Weg zur Digitalisierung empfiehlt.
Mensch und Maschine in der Digitalisierung – Alphagate Automatisierungstechnik GmbH, Rankweil (A)
Alphagate mit Sitz in Rankweil beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Kommunikation zwischen dem Menschen und der Maschine. Dieses Video zeigt auf, wie mit Hilfe des von Alphagate entwickelten Ansatzes – dieser nennt sich PHORB – die Digitalisierung in klein und mittleren Unternehmen gelingen kann. Der hohe technische und funktionale Anspruch an das Produkt des Maschinenbauers darf und soll sich in die Bedienung ausweiten, und die dadurch entstehenden Vorteile der Digitalisierung können damit genutzt werden.
Digitalisierung als Mehrwert begreifen – Winterhalter GmbH, Meckenbeuren (D)
Die Winterhalter GmbH mit Sitz in Meckenbeuren beschäftigt sich seit über 70 Jahren mit Spüllösungen für die Gastronomie. Das mittelständische Unternehmen hat sich vom Maschinenlieferant zum Gesamtsystemanbieter für Spültechnik und zum Global Player entwickelt. Ralph Winterhalter, Geschäftsführer in dritter Generation, und Benjamin Köb, Leiter Digitale Services & Produkte, geben Einblicke, wie diese Mehrwerte im Unternehmen identifiziert und nutzbar gemacht wurden und wie durch die Digitalisierung neue Produkte und Services entstanden sind.
Sitzen erfrischend neu gedacht – Klöber GmbH, Owingen (D)
Die Klöber GmbH mit Sitz in Owingen am Bodensee steht seit über 80 Jahren für Innovation und Exzellenz im Bereich Bürositzmöbel. Die Verbindung aus Handwerk, Hightech und zeitgemäßer Formensprache führt zu innovativen Lösungen und Produkten. Im Videointerview erläutern Ronald Liebsch, Leiter Produktentwicklung, und Martina Köppel, Leiterin Marketing, welche Veränderungsprozesse hin zum digitalen Produktportfolio durchlaufen wurden, wo es Probleme gab und welche Chancen sich daraus ergeben haben.
Innovation und Mensch – Berhalter AG, Widnau (CH)
Inspiration und Innovation sind die Kernthemen der Berhalter AG, ein Vorzeigeunternehmen, wenn es um die Herangehensweise der digitalen Transformation geht. „Der Mensch ist im Vordergrund. Ohne den Menschen funktioniert die Digitalisierung nicht“, so Patrick Berhalter, CEO & Inhaber der Berhalter AG in Widnau (Schweiz). Wie die digitale Vision der Berhalter AG aussieht und wie diese in den Unternehmensalltag eingeflochten wird, erfahren Sie im Videointerview.
Weitere Beispiele zur Digitalisierung Mittelstand
Das Transfernetzwerk Mittelstand der Plattform Industrie 4.0 präsentiert im Folgenden weitere Portraits von Unternehmen und ihren ersten Schritten in die vernetzte Produktion. Sie zeigen den Nutzen von Industrie 4.0 und Wege in die Digitalisierung auf, um anderen Unternehmen Mut zu machen, ebenfalls eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.
Fallstudien
BAM GmbH
Eine 180-Grad-Wende hat das Unternehmen BAM Maschinenbau hingelegt: vom kleinen Lohnfertiger zum Arbeitgeber für inzwischen 140 Mitarbeiter*innen. Geschäftsführer Marco Bauer setzt konsequent auf die Digitalisierung. Mit einem Onlineshop für Stahlzuschnitte, modernster Robotik und 3D-Druckverfahren hat er sein Unternehmen zum "Wachstumschampion 2018" gemacht.
Drehtechnik Jakusch GmbH
Der Geschäftsführer Enrico Jakusch stand vor der Herausforderung in Zeiten einer überdurchschnittlich guten Auftragslage effizienter zu produzieren und hat dies mit der Vernetzung seiner Maschinen realisiert.
Limtronik GmbH
Das Unternehmen hat auf dem Weg in die Industrie 4.0 Kompetenzen in regionalen Kooperationen gebündelt und die geeigneten Partner*innen für eine nachhaltige digitale Entwicklung gefunden.
Vision Lasertechnik GmbH
Der Geschäftsführer Peter Becker hat Know-How aus der Softwareentwicklung mit ins Unternehmen gebracht und ein Datenmanagement aufgesetzt mit dem Auslastung von Personal und Maschinen optimiert werden konnte.
Weitere Fallstudien werden derzeit produziert und sind auf der Website der Plattform Industrie 4.0 einsehbar.